Stand: 29.02.2024



Funk bei der Schweizer Polizei etc.

Die Schweiz ist zwar nicht mein unmittelbares Sammelgebiet aber wenn sich schon Informationen aus der Schweiz zu mir verirren dann haben sie auch ein Anrecht darauf, hier dokumentiert zu werden.

Die folgenden Informationen nebst dem Bild stammen aus der Aargauer Zeitung.

Ab Ende der 1940er-Jahre sammelte die Autophon Pionier-Erfahrung mit der mobilen Telefonie. So stattete sie das Polizeikorps von Basel-Stadt mit Autotelefonen aus. Die Anlage füllte einen Grossteil des Kofferraums.
Bildquelle: Autophon, Museum Enter, OM

Netze für die Polizei
Im Kanton Bern baute die Autophon Anfang der 50er-Jahre, «veranlasst durch die zunehmende Motorisierung» des Polizeikorps, für die Kantonspolizei ein Netz auf und rüstete zuerst 18 Polizeifahrzeuge mit Sende-Empfangsanlagen aus. Dank drei Relaisstationen waren die Polizeiautos im ganzen Kanton erreichbar.
Auch in Basel-Stadt hatte die Autophon ab Ende der 1940er-Jahre für die Polizei gearbeitet. «Es sei in letzter Zeit wiederholt nachteilig empfunden worden, dass der Pikettkommissär unterwegs nicht erreichbar gewesen sei, und dass er, besonders in der Nacht, nicht vom Wagen aus Rückanfragen und Meldungen durchgeben könne», begründete die Basler Polizei 1953 das Begehren nach einem weiteren Autotelefon, wie aus Autophon-Unterlagen ersichtlich ist, die im Solothurner Computer- und Technik-Museum Enter aufbewahrt werden. 1400 Franken Abogebühr kostete dies die Polizei pro Jahr.


An anderer Stelle fand ich einen weiteren Hinweis auf bei der Schweizer Polizei eingesetzte Geräte

Nach Informationen der Kantonspolizei St. Gallen wurde etwa ab 1964 das Autophon SE 18 U als Motorrad-Funkstation mit 2 Empfängern, 6 schaltbaren Kanäle eingesetzt.

Als Handfunkgerät wurde in den 70er Jahren das Stornophone 800 von der Kantonspolizei Basel genutzt.
Um die grenzüberschreitende Kommunikation zu erleichtern wurden seitens der Schweizer Polizei Geräte nach Frankreich aber auch nach Deutschland abgegeben.
So hatte die badische Stadt Rheinfelden auch ein Stornophon 800 der Polizei aus den schweizerischen Rheinfelden.

Das im folgendem abgebildete Gerät diente der Kommunikation zwischen dem Polizei-Kommando Basel und der Gendarmerie im französischen St.Louis auf der Schweizer Hauptfrequenz 163.575 MHz im 2-m-Band.

Aber wie kam das Dänische Stornophone in die Schweiz, die sonst lieber auf heimische Produkte von Autophon setzte?
Storno gehört zum Siemenskonzern ebenso wie das Albiswerk in der Schweiz.
Somit konnte das Gerät als Produkt eines inländischen Unternehmens angesehen werden.

Die Stornophone 800 wurden dann durch Autophon SE160 mit Sprachverschlüsselung ersetzt.

Genutzt wurden bis zur Einführung des Digitalfunks 2003 Frequenzen im 2-m-Band zwischen 155 und 165 MHz.

Werksfeuerwehr Sandoz, Basel

Die Werksfeuerwehr von Sandoz, Basel nutzte 2-m-Band Frequenzen bei 158 MHz.
So wurde seitens der Leitung der Werksfeuerwehr bei dem Großbrand 1986 ein Storno 613 benutzt.
Dieses Gerät befindet sich ebenfalls in meiner Sammlung.

Hier die kanalbezeichnungen und das Typenschild



Weitere Informationen zum Polizeifunk etc. der Schweiz liegen mir nicht vor.