Stand: Mai 2009

STEG - Staatliche Erfassungsgesellschaft für öffentliches Gut m. b. H. (München)



Im Sommer 1946 wurde von den Ländern der US-Zone die "Gesellschaft zur Erfassung von Rüstungsgut m.b.H." gegründet. Im Spätsommer 1947 wurde diese in "Staatliche Erfassungsgesellschaft für öffentliches Gut m.b.H. (STEG)" umbenannt. Das Unternehmen unterliegt als Treuhänderin von öffentlichem Gut nicht nur der Aufsicht des Länderrates und der Länderregierungen, sondern auch der Kontrolle von Militärregierung und Armee. Durch die Umbenennung sollte der Charakter als staatliche Einrichtung stärker hervorgehoben werden.

Eine der Aufgaben dieser Gesellschaft ist die Erfassung von Kriegsgerät der ehemaligen deutschen Wehrmacht aber auch der amerikanischen Streitkräfte. Viel Material der ehemaligen deutschen Wehrmacht ist vor der Gründung der STEG von örtlichen Dienststellen verwertet worden. Darüber liegen mehr als 4000 Freigabebescheinigungen (Quantitative Receipts) vor. Der STEG obliegt, die Erlöse aus diesen Aktionen (rund 70 Millionen RM) zu erfassen. Die Nachprüfung der vielen Einzelvorgänge erstreckt sich auf alle Landrats- und Stadtbezirke der US-Zone. (Quelle: -Wirtschaftszeitung- vom 24.10.47)

Seitens der STEG wurde ab etwa 1950 amerikanische Funktechnik in größerem Umfang für die BOS wieder aufgearbeitet.

Dr. Hans Bürklin beschrieb die Materialsituation und die Umstände, wieso hier größere Mengen an Geräten verfügbar waren 1955 in seinem Beitrag "Amerikanische Geräte und Röhren" in "Technischen Beiträgen" des MB-Bayern-Süd so:

Als sich die amerikanische Armee zum Kriege in Europa rüstete, schloß sie mit den Herstellerfirmen von Nachrichtengeräten Kontrakte ab, die für die Armee günstige Preise sicherten. Als Gegenleistung verpflichtete sich die Armee, sämtliche Ausrüstungsgegenstände in Europa zu belassen und diese nicht mehr auf das amerikanische Festland zurückzubringen.

Diesem Umstand haben wir zu verdanken, daß nach dem Kriege riesige Mengen Nachrichtengeräte aller Art in Deutschland verblieben sind. Es handelte sich dabei nicht um Geräte, die unbrauchbar oder veraltet waren, sondern um Typen, die z. T. heute noch ( Anmerkung = Jahr 1955 ) in Verwendung sind. Ein Teil der Bestände wurde noch vor der Übergabe an die deutschen Behörden "demilitarisiert", d. h. mehr oder weniger zerstört. Daran war nichts zu ändern. In der Folgezeit ( Anmerkung = 1946 ) wurde die altbekannte "STEG" gegründet, die die gesamten Bestände übernahm und verwerten sollte. Es wurden daher um den Gegenwert von einigen Tonnen Aluminium- und Kupferschrott abermals Geräte von unschätzbarem Wert zerschlagen. Der Defizit, mit dem die STEG ihr Dasein beendigt hat, bringt dies zum Ausdruck. Erst als das Ausland auf die Bestände aufmerksam wurde und als auch in Deutschland die Forschung, die Industrie und nicht zuletzt die ( Anmerkung = Funk- ) Amateure ihr Interesse bekundeten, ging die STEG dazu über, die noch verbliebenen Materialien sorgsam zu registrieren und anzubieten. Die Ausschlachtungen am laufenden Band wurden eingestellt und an ihre Stelle trat Aufarbeitung, die Instandsetzung.“


Hieraus resultieren die FuG 4 / E-348 / S-191.