Mit zu den ersten Funkgeräten des Bundesgrenzschutzes gehörte das WSB44.
Der im März 1951 neu gegründete Bundesgrenzschutz, welcher dem BMI unterstand
sowie Polizeibehörden in der Britischen Zone (ein anderes Dokument sagt auch in der
Amerikanischen Zone) verwendeten das 4m Funkgerät des Typs WSB 44.
Aus dem BMI-Archiv ergeben sich leider nur unvollständige Erkenntnisse zu diesen Funkgeräten
Zuerst wurde das Gerät WSB 44 MK2 genannt.
Es handelte sich um einen Sende-Empfänger mit 4W Sendeleistung für das 4-m-Band mit der
Modulationsart AM. Dies ist ungewöhnlich, da andere Geräte zu dieser Zeit die Modulationsart FM nutzten.
Der Frequenzbereich lag zwischen 60 MHz und 94 MHz mit einem Kanalabstand von 100 kHz.
Das Gerät verfügt über 14 Miniaturröhren mit 6,3V Heizspannung, einem
eingebauter Lautsprecher und einem eingebauten Drehspul-Meßinstrument.
Ab 1956 erhielten Bundesgrenzschutz und Polizei dann die Version WSB 44 MK3.
Hier gibt es in den Dokumenten eine abweichende Schreibweise: W.S.B. 44 MK 3
Dazu die Daten:
12 Röhren VHF-AM-Sender/Empfänger
Frequenzbereich 60 bis 95 MHz.
Sender: 3(6)stufig, Quarzsteuerung, Anodenmodulation, Ausgangsleistung ca. 5 Watt.
Gegentaktmodulator: 3stufig, Eingang für dyn. Mikrofon, zugl. NF-Verstärker für Empfang.
Empfänger: 6(9)stufig, Quarzoszillator, Lautsprecher- oder Kopfhörerbetrieb, Störbegrenzer.
Je nach Quarzen (HC-6/U) sind beim Sender und Empfänger unabhängig voneinander 3 beliebige
Kanäle im mit Präzisions-Schmetterlings-Dreifachdrehkos durchstimmbaren, Gesamtbereich rastbar.
Die Umschaltung von Sendung auf Empfang erfolgte durch ein Relais, d.h. eine Fernbedienung war möglich.
2 Antennenausgänge für Aufsteckdipol und Coaxleitung.
Stromversorgung: 12 V DC - 3 A Empfang/5 A Senden.
Ein Zerhackerteil für die Anodenspannung war eingebaut.
Das Drehspulinstrument diente zur Kontrolle der Betriebsspannung und des Antennenstroms.
Röhrenbestückung: 5 x EF 91, 2 x EL 91, 1 x EB 91, 1 x EAC 91, 2 x 6 F 17, 1 x 5763, 1 Zerhacker
Aus den Spiritus-Umdrucken von Anfang der 50er Jahre lassen sich nicht mehr alle Details zweifelsfrei erkennen. Unklar ist auch, ob diese FuG für die Polizei britischen oder kanadischen Ursprungs sind. Weder beim BMI noch in den Zentralwerkstätten der Bundespolizei (früher BGS) leben noch Mitarbeiter, die zu dieser Geräteserie Auskunft geben könnten. Es konnte zwar die Verwendung dieser Geräte zweifelsfrei nachgewiesen werden, nicht jedoch die Anzahl der in der Fläche verwendeten Geräte.
Nachweislich der BMI-Dokumente gab es einen Rüstsatz für das Streifen- und Gruppenfahrzeug
Mercedes-Benz 170D.