Stand: 12.02.2021

Lohrmann SRA 213

Die Berliner Feuerwehr hatte Anfang / Mitte der sechziger Jahre den Bedarf, ihre Funktische in den Feuerwachen (Berufs- und freiwillige Feuerwehr) einzeln gezielt anzusprechen und dadurch den dort sitzenden Mitarbeiter von permanenten Mithören des gesamten Funkverkehrs zu entlasten. Daraufhin entwickelte die Firma Lohrmann KG in Hannover den Selektivrufauswerter SRA 213.

Über die Firma Lohrmann:
Das SRA 213 war mit eines der ersten Geräte, das die Firma entwickelte und bildete den Grundstein für deren weitere Entwicklung. Die Lohrmann KG war in Hannover in der Büttnerstrasse direkt neben Telefunken ansässig.
Der Inhaber Heinz Lohrmann war für seine Entwicklungsaktivitäten im Bereich des Selektivrufes als "Selektiv-Piep" bekannt. Er verstarb leider am 24.02.1984 bei einem Verkehrsunfall.
Die KG wurde 1965 in Hannover gegründet. Die Lohrmann Elektronik GmbH in Garbsen übernahm 1983 den Geschäftsbetrieb und musste 2007 ihre Tätigkeiten einstellen.

Die Geräte wurden an die in den Wachen installierten FuG 7a angeschlossen. Die FMS-Kennung der Wache war in den Geräten fest verdrahtet. Wurde seitens der Leitstelle die Kennung ausgelöst, schaltete der SRA 213 den angeschlossenen Zusatzlautsprecher frei, so das der Mitarbeiter in der Wache den Funk mithörte. Über die Löschtaste wurde der Lautsprecher dann wieder ausgeschaltet. Auf der Ruftaste war der Tonruf I hinterlegt, über den die Leitstelle im Falle eines Sprechwunsches gerufen wurde. Über den Kippschalter konnte der Lautsprecher auch ohne Anruf eingeschaltet werden.

Über die hinteren Buchsen wurde ein Zusatzlautsprecher angeschlossen. Ebenso konnte eine zweite Löschtaste angeschlossen werden. An der Vorderseite wurde ein normaler Handapparat angeschlossen.

Standard-Gerät

Das Gerät trägt auf der Vorderseite die Bezeichnung „Telefunken“.

Die drei Leuchten mit der Bezeichnung Sender / Träger / Anruf an dem Gerät zeigen an, ob das Funkgerät eingeschaltet ist, der Kanal belegt ist bzw. ob ein Anruf eingegangen ist.










Reserve-Gerät

Für den Reservefall oder bei Ausfall eines Gerätes wurde die Variante mit frei kodierbarer 3-Ton-Kennung vorgehalten. Über den 3-stelligen Drehschalter konnte diese eingestellt werden. Er sah die Ziffern 0 bis 9 und natürlich das W - den Wiederholton (in der Anzeige als 10 dargestellt) vor.















Die mir vorliegenden Geräte haben die Seriennummer 066 (Standard-Gerät) und 088 (Reservegerät) und stammen beide von der Berliner Feuerwehr. Aus den Seriennummern ist zu entnehmen, das die Berliner Feuerwehr der erste Abnehmer für den Selektivrufauswerter war. Inwieweit er auch noch wo anders eingesetzt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.