Stand: 26.05.2017

Funkstörungen / Funküberwachung



Aufgrund technischer Probleme wie z.B. Überreichweiten, Gerätestörungen oder aber auch illegaler Inbetriebnahme von Geräten kommt es immer wieder zu Störungen des Funkbetriebes. Dies ist kein alleiniges Problem des BOS-Bereiches sondern betrifft den gesamten Funk auf allen Frequenzen.

Aus diesem Grunde hatte bereits die Post und jetzt die Bundesnetzagentur (früher Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation) eine Funküberwachung betrieben, die zum einen mit stationären Überwachungsanlagen aber auch mit ihren Peilwagen Störungen feststellen und für Abhilfe sorgten. Dies ist z.B. sehr gut in dem Buch „Fünf Vier ruft Monitor“ von Wolfgang Schüler beschrieben, das 1999 im Franzis Verlag (ISBN 3772358144) erschien.

In Nordrhein-Westfalen ist speziell für die Überwachung der BOS-Funkfrequenzen die ZPD (Zentraler Polizeitechnischer Dienst NRW - Sachgebiet 32.2 Funküberwachung / Funkaufklärung) mit Dienstsitz in Duisburg zuständig. Alle BOS-Funker aus Nordrhein-Westfalen dürften den Rufnamen „Gabriel“ wohl schon mal gehört haben – einigen davon dürfte er wohl auch in nicht allzu guter Erinnerung sein. Übrigens ist der Rufname Gabriel von dem Schutzpatron aller Fernmelder und Funker, dem Erzengel Gabriel, abgeleitet. Auch andere Bundesländer wie z.B. Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg haben der nordrhein-westfälischen ZPD vergleichbare Einrichtungen.

Aber auch die Berufsfeuerwehr Düsseldorf betrieb Ende der 60er / Anfang der 70er Jahre einen eigenen Funkmeßwagen.

Über die Arbeit der Funküberwacher ist relativ wenig bekannt. Trotzdem gelangt das ein oder andere mal an die Öffentlichkeit.

Zur örtlichen Eingrenzung von Störungen und zum Feststellen der Störquelle sind natürlich spezielle Geräte erforderlich. Mit einem normalen Funkgerät und einer Richtfunkantenne kann man lediglich eine ganz grobe Richtungsschätzung vornehmen. Hierbei ist es natürlich erforderlich, das die Störung eine längere Zeit andauert.

Die Funküberwacher – egal ob Bundesnetzagentur oder polizeiliche Funküberwacher – betreiben ein mehr oder weniger engmaschiges Netz von festen Peilstationen. Mit den empfindlichen Geräten der festen Peilstationen ist es innerhalb weniger Minuten (in der Regel reichen wenige Sekunden, wenn die Frequenz in der Überwachung ist) möglich, die Störquelle bis auf etwa 500m zu lokalisieren. Danach kommen dann die mobilen Peilwagen zum Einsatz. Die Funküberwachung schläft nie und ist 24 Stunden / 7 Tage die Woche besetzt. Der kurzfristige Einsatz der Peilwagen ist nachts und an Wochenenden durch Bereitschaftsdienste abgesichert.

Das folgende Bild zeigt die Antennenanlage der stationären Messstation der BNetzA in Wetzlar.

Und hier die Anlage der BNetzA in Leipzig.

Die bei der Funküberwachung eingesetzten Geräte sind wesentlich empfindlicher als herkömmliche Funkgeräte und erlauben auch die schnelle Lokalisierung von nur kurzfristig auftretenden Störungen.

Hier ein Telefunken E1600 mit dem dazu gehörenden EP1650 aus dem Jahre 1970, der bei der Polizei in Baden-Württemberg im Einsatz war. Er umfaßt den Frequenzbereich von 20 MHz bis 1000 MHz.

Hier die dazu gehörende Telefunken-Antenne AK 1206 VU, die eine Größe von 1,30 x 1,30 m hat und unter dem erhöhten Kunststoffdach eines Transporters montiert war.

Hier die Unterseite der Antenne.

Die an der Unterseite angebrachten Verstärker im Detail:

Und das Typenschild der Antenne:


Hier ein einfacher Peiler nur für das 2-m Band.

Hier zeige ich verschiedene Messgeräte, die bis sie vor kurzem noch z.B. bei der Bundesnetzagentur eingesetzt wurden bzw. eingesetzt werden.

Ein renommierter Hersteller solcher Technik ist die Firma Rohde & Schwarz. Eins der neuer Geräte ist das DDE0xE. Für die Technik sind auch spezielle Antennen erforderlich. Die Technik ist übrigens nicht ganz billig. Ein solches Gerät kostet je nach Ausführung ab etwa 465.000,-- Euro, eine Antenne dazu gibt es ab etwa 25.000,-- Euro (natürlich zuzüglich Mehrwertsteuer – Preis von Mitte 2006).