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FS-Verschlüsselungsgerät Elcrotel 4b
Zuerst einmal möchte ich meinen Respekt ausdrücken - eine solche Übersicht über historische Funktechnik ist höchst interessant und erfordert eine Menge Zeit und Arbeit.
Bei der Lektüre zu o.a. Gerät sind mir aber ein paar kleine Fehler aufgefallen, die ich gerne berichtigen würde:
1. Einsatzzeit bei der Bundeswehr
Ich kann nicht genau sagen ab wann das Elcrotel 4b eingesetzt wurde, aber es war definitiv deutlich VOR 1990 - ich habe spätestens im 2. Halbjahr 1986 mit diesen Geräten zu tun gehabt. Und bereits zu diesem Zeitpunkt waren sie nicht mehr nagelneu.
2. Aufbewahrung der Codeträger-Fachschlüssel
NIEMALS bekam ein FS-Operator diese Schlüssel in die Hand - Diese wurden vom vom Kryptogruppenführer verwahrt und evtl. für den Codewechsel an einen Soldaten der Kryptogruppe ausgegeben.
3. Vernichtung von Code-Streifen
Die Vernichtung der Code-Streifen war ebenfalls nichts womit FS-Operator zu tun hatten. Dieses oblag i.d.R. dem Kryptogruppenführer - wenn die Codestreifen nicht sogar an die ausgebende Stelle (im BMVg) zurück gegeben werden mussten.
Ich war über zwei Jahre stellv. Kryptogruppenführer im ArbStabBMVg(Ueb) und habe als solcher unzählige Code-Wechsel in dessen FMZ im "Regierungsbunker" Marienthal durchführen dürfen. Dort standen etliche E4b, aber auch noch sehr viele E2 und vereinzelt sogar noch E1 Verschlüsselungsgeräte - die ja alle untereinander kompatibel waren. Der Vorteil des E4 war die deutlich kompaktere Bauart, das verhältnismäßig geringe Gewicht, die viel geringere Wärmeabgabe und die erheblich höhere Zuverlässigkeit. Das E4b hatte nahezu niemals Probleme oder gar Totalausfälle - was man von den E2 und E1 nicht unbedingt sagen konnte. Zudem erzeugten diese eine erhebliche Abwärme - was in einem FMZ mit bis zu 80 dieser Anlagen zu einem echten Problem werden konnte.