Heute muss ich ein Paket wegbringen. Also mit dem Auto nach Haldensleben.
Was mache ich nun mit dem angebrochenem Tag?
Fahren wir doch mal nach Stendal.
Drei mögliche Routen werden mir angeboten. Nehmen wir die Zweite.
Mit dem Bus 100 geht es nach Gardelegen. Dort darf ich etwa 40 Minuten auf die Regionalbahn 35 nach Stendal warten.
Auf dem Bahnhofsvorplatz, dort wo die Busse an- und abfahren, steht eine Uhr. Alle vier Seiten zeigen unterschiedliche Uhrzeiten an. Ist also Gardelegen seiner Zeit voraus?
Die Wartezeit vergeht und in der RB 35 von Abellio kann ich auf dem Weg nach Stendal dank WLAN etwas im Internet recherchieren.
Mit dem Bus 971 geht es vom Stendaler Hauptbahnhof bis zur Haltestelle Arneburger Straße. Die 200 bis 300 m bis zur Hausnummer 146a gehe ich zu Fuß.
Und da ist es. Das Feuerwehrmuseum Stendal. Mit dem Museumsdirektor fand ein hochinteressantes Gespräch statt und Erfahrungen konnten ausgetauscht werden.
Ich kann jedem Feuerwehrinteressierten einen Besuch dort nur empfehlen.
Hier ist eine Magirus Drehleiter der Feuerschutzpolizei zu sehen. Dahinter steht ein Magirus Rüstkranwagen. Dies ist ein ganz seltenes Fahrzeug. Der Magirus RKW kam nach der Wende zur Naumburger Feuerwehr und war dort noch mehrere Jahre im Einsatz, bevor er zum Feuerwehrmuseum Stendal kam. Dann sind da noch zwei Tatra Pulver- / Schaum-Löschfahrzeuge aus chemischen Werken.
Auch steht dort ein Daimler Benz Löschgruppenfahrzweug Baujahr 1938 und ein Phänomen Granit K 27 Löschgruppenfahrzeug LF-TS 8 aus dem Jahr 1953
Interessant ist auch der Fernmeldekraftwagen. Der Kofferaufbau auf Robur LO Fahrgestell ist eine Sonderanfertigung nur für diesen Fahrzeugtyp. Er diente zum Aufbau von kabelgebundenen Verbindungen mittels Feldtelefonen und konnte auch an das normale analoge Telefonnetz angebunden werden. Am ehesten vom Einsatzzweck mit einem heutigen ELW 2 vergleichbar.
Von dort ging es dann zu Fuß Richtung Bahnhof. Aber der direkte Weg wäre ja langweilig. Ich möchte ja auch etwas von Stendal sehen.
Als erstes fällt mir da ein rotes Auto auf. Nein - es ist kein Feuerwehrauto und steht bei einer KFZ-Werkstatt in der Nähe des Museums auf dem Hof. Da wird wohl eine Ente - Verzeihung ein Citroen 2CV restauriert. Da kommen nostalgische Gefühle auf...
Es geht vorbei an der Jacobi-Kirche,
und der Marienkirche, die sich hinter dem Rathaus mit dem Roland versteckt zu Marktplatz.
An der Ecke der Gerichtslaube des Rathauses steht der Roland von 1525 in einer originalgetreuen Kopie aus dem Jahre 1974.
Johann Joachim Winckelmann ist der wohl berühmteste Sohn Stendals. Ihm ist ein Denkmal gewidmet.
Stendal ist nicht unbedingt eine Stadt der Fachwerkhäuser. In der Straße "Altes Dorf" habe ich zwei Bilder aufgenommen.
Das Uenglinger Tor ist meines Erachtens das schönste der noch erhaltenen alten Stadttore.
Weiter geht es zur St.Petri-Kirche
und dann zur St.Annen-Kirche.
Der Dom muß natürlich auch besucht werden.
Sehenswert sind die vielen Glasmalereifenster.
Auch die Orgel macht einen imposanten Eindruck.
Am Pulverturm vorbei
geht es zum Tangerhütter Tor
und dann zum Bahnhof.
Da steht auf Gleis 2 abfahrbereit die RB 35 nach Wolfsburg. Nichts wie hinein. Endlich sitzen und angenehmes Klima. Draußen ist es doch wieder recht warm.
Und in Wolfsburg kann ich sitzen bleiben da dieser Zug als RE 6 weiter nach Haldensleben fährt. Alternativ hätte ich in Gardelegen den Bus nehmen können, aber da hätte ich an dem ungemütlichen Bahnhof 40 Minuten warten müssen und ich wäre auch nur 7 Minuten vor dem Zug angekommen. Na gut - die RE 6 hat heute in Haldensleben 5 Minuten Verspätung. Aber was solls - mein Auto wartet auf mich und bringt mich nach Hause.
Die Hunde freuen sich.
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